Geh aus mein Herz und suche Freud….
Mit diesem Lied auf den Lippen startete am 15.5. der diesjährige Helferausflug. An der Calberlastraße musste die Entscheidung fallen: Wohin würde uns die Fahrt ins Blaue führen?
Reiner Decker lüftete das Geheimnis. Er wollte uns auf die Spuren der Bünaus mitnehmen, also bog der Bus nach rechts in die Pillnitzer Landstraße ein.
Das erste Ziel sollte Lauenstein sein, ein hübscher Marktflecken im Osterzgebirge. Schon die Fahrt dahin war eine Freude. Vorbei an dem majestätisch im Müglitztal thronenden Schloss Weesenstein, auch ein ehemaliger Bünausitz, fuhren wir durch unsere wunderschöne Heimat.
Auf dem schrägen Marktplatz von Lauenstein bewunderten wir die Fahrkünste unseres Busfahrers, dem es ohne Schrammen und Umfallen gelang, den Bus in die kleine Parklücke zu bugsieren. In der Lauensteiner Stadtkirche erwartete uns Pfarrer Schuffenhauer. Wir staunten über sein kurzärmliges Hemd bei den beinah arktischen Temperaturen und erfreuten uns an seinen informativen Ausführungen über die Kirche. Die Stadtkirche St. Marien und Laurentin verdient viele Besucher. Äußerlich recht schlicht überrascht sie im Inneren mit ihrer reichen Austattung. Unter einem herrlichen Netzrippengewölbe sitzend schauten wir staunend auf den Epitaphaltar aus weißem Sandstein, den Günther von Bünau seinen Eltern zu Ehren von Michael Schwenke aus Pirna um 1600 errichten ließ, sowie auf die Kanzel. Kühn hat Schwenke an dieser Adam als den Verursacher des Sündenfalls dargestellt. Kantor Heyne ließ die Orgel erklingen und wir lauschten andächtig dem Klang. Natürlich wurden auch einige Strophen des Paul- Gerhardt- Liedes gesungen. Der Höhepunkt der Kirchenbesichtigung stand uns noch bevor. In der Bünaukapelle, seitlich neben dem Altar, verschlug es uns beinah die Stimme. Dabei söllte man das Bünau-Epitaph von Lorenz Hörnig, der einige Zeit bei Michael Schwenke gearbeitet hat und später eine eigene Werkstatt in Pirna gründete, in den höchsten Tönen preisen. Der Formenreichtum, die detailverliebte Ausarbeitung der Motive und Figuren verraten einen großen Meister. Dargestellt sind Günther von Bünau, seine beiden Ehefrauen und die Kinder. Den ikonografischen Mittelpunkt bildet das Jüngste Gericht mit Christus, den Weltenrichter.
„Stünde dieses Epitaph in Florenz, würde es täglich von vielen Besuchern angestaunt werden“, meinte einer aus unserer Gruppe. Gut, dass wir es kennenlernen konnten.
Weiter ging es danach nach Schellerau, wo uns ein weiteres Kleinod erwartete. Pfarrer Schuffenhauer und Kantor Heyne begleiteten uns. Die evangelische Dorfkirche ist von ganz anderem Charakter als die Lauensteiner Kirche, wurde sie doch von Bauern und Bergleuten geschaffen. Wir erkennen ein Werk tiefen Volksglaubens.
Der Kirchenraum wird von der bemalten Holzdecke bestimmt, deren Meister man nicht kennt. Hauptbilder sind der Sündenfall und die Kreuzigung und dazwischen Christus als der Auferstandene. Engel tragen die Leidenswerkzeuge Christi weg. Ein Engel trägt eine Grubenlampe, damit auf die Bergleute verweisend.
Voller bescheidener Dankbarkeit stellte uns ein Gemeindemitglied ihre Kirche vor, berichtete von den mühevollen Restaurierungsarbeiten Dresdner Kunstmaler und Restauratoren in den siebziger Jahren und spielte uns sogar eine italienische Komposition auf der Orgel vor. Zum Schmunzeln brachte uns eine Sanduhr, die neben der Kanzel hing. Die Pfarrer waren damit stets an die Einhaltung der Predigtzeit erinnert. Bevor es zum letzten Ziel unseres Ausfluges ging, kehrten wir in das nahe Cafe Rotter ein, wo wir bei köstlichem Kuchen und Kaffee Gelegenheit zum Plaudern hatten.
Die 3. Kirche, die Stadtkirche in Geising, war nun wieder die Domäne von Pfarrer Schuffenberg und auch hier berichtete er mit Herzblut über die Geschichte, erzählte Geschichten und zeigte uns stolz einen der wertvollen Bergmannsleuchter, die zu Weihnachten den Altar schmücken. Belustigt erfuhren wir von einem Pfarrer der siebziger Jahre, der auch mal Restaurator sein wollte und selbst Hand anlegte. Heutige Denkmalpfleger sind nicht begeistert. Der gotische Flügelaltar befindet sich daher zur Zeit in der Dresdner Kunsthochschule. Ein speckig glänzender Engel mit stark geschminkten Lippen schwebt aber noch im Altarbereich. Berührend war die Geschichte eines Kruzifixes im Vorraum, dass an Flucht und Vertreibung aus Böhmen erinnert. Eine junge Frau übergab es 1945 dem damaligen Pfarrer. Es soll auch daran erinnern, dass schon im 17.Jh. Flüchtlinge ins Erzgebirge kamen, damals waren es Glaubensflüchtlinge.
„Singt dem Herrn „, stand an der Orgelempore. Kantor Heyne ließ die im 18.Jh. von Johann Daniel Ranft geschaffene „Ranft-Orgel“ erklingen. Ein Lobpreislied war nun angemessen, aber auch noch einmal ein paar Strophen „unseres“ Gerhardt-Liedes.
Nach soviel Input hatten wir uns das Abendbrot im Geisinger Ratskeller redlich verdient. Bei angeregten Gesprächen mundete das Essen doppelt gut. Mit einem edlen Tropfen Dresdner Weines bedankten wir uns herzlich bei Pfarrer Schuffenberg und Kantor Heyne, die uns ihre Zeit, ihr Wissen und Können geschenkt haben. Die Zeit verflog wie ein Augenblick und schon hieß es, wieder heimzufahren. Wir brachten Pfarrer Schuffenberg und Kantor zurück nach Lauenstein und verabschiedeten uns mit einem herzlichen Applaus.
Ein herrlicher Abendhimmel, der wahrscheinlich selbst Caspar David Friedrich in Entzücken versetzt hätte, rundete den Ausflug ab.
Pfarrer Beyer sprach zum Abschluss einige dankbare, aber auch nachdenklich stimmende Worte über unsere Heimat und über unser Heimatgefühl. Er erinnerte an die Flüchtlingsgeschichten, von denen wir gehört hatten und wie dankbar wir sind, hier in Frieden leben zu können. Er fragte aber auch, ob wir bereit wären, diese schöne Heimat für unseren Glauben aufzugeben, wie es die böhmischen Brüder einst gezwungen waren. „Wie stehen wir zu den Worten „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ ?
Mit einem Gebet beschloss er den Ausflug.
Beglückt, bereichert und mit Freude im Herzen kehrten wir in den Alltag zurück. Ein großes Dankeschön geht an die Organisatoren dieses Helferausfluges, v.a. an Reinhard Decker und an Mechthild Glöckner.
Das war das 2. KlangStromFestival – Musik ohne Grenzen in Loschwitz – Kleiner Bilderrückblick:
Unn wieder wor’s schie….
……..zunn Hutznobnd an Epiphanias. Mer hotn diesmol zegar welche vom Huchland, Überelbsche unn ah Katholsche dabei! Merr freun unns aufs nägste Gahr! Danke ollen fürs Mitdun und Komme!
Dr Kanner und Eleonore Jacobasch
Seniorendvent am 11. Dezember
So viel Heimlichkeit in der Weihnachtszeit! Die Frauen aus dem Bastelkreis haben die Tischdekoration hergestellt. Unser Kantor Tobias Braun hat mit Kurrendekindern ein kleines Musikprogramm eingeübt – sie waren die Überraschungsgäste! Ortrun Winkler hat mit freundlichen Helferinnen den großen Saal in der Grundstraße geschmückt und die Tische gedeckt. Leider konnte Mechthild Glöckner noch nicht dabei sein, die Einladungen waren aber alle verschickt….
….und dann ging es los. Am 11.12.24 nachmittags in der Grundstraße. Kaffee und Stollen und Weihnachtsgebäck, Lichter und Lieder, Prosa und Poesie, ein reger Gedankenaustausch an all den Tischen, Erinnerungen an frühere Weihnachten und so manche Lebenserfahrung. Ja, und welches war die erste Weihnachtspredigt, von der uns berichtet wird?* Eigentlich war auch dieser Nachmittag schon ein Fest!
Eine Kirchengemeinde ist ein ganz besonderes (und kostbares) Gebilde. Menschen, Zeitgenossen vor Ort, Alte und Junge, mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten, die im Vertrauen auf Gott miteinander verbunden sind…. Dieses Vertrauen möge uns auch im neuen Jahr immer wieder zusammenbringen.
Soviel sei schon verraten: Im Frühjahr werden wir zu einem nächsten Treffen einladen. Ort und Zeit werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Mit herzlichen Grüßen auch von Susanne Wiede – wir freuen uns auf das Wiedersehen mit Ihnen allen.
Ihre Beatrix Schnoor
* Lukas 2, 10-12.
Noch etwas: Wenn Sie ein Anliegen haben, wenn Sie zum Gottesdienst gefahren werden möchten,
einen Gesprächswunsch haben, einen Besuch erbitten) bitte scheuen Sie sich nicht, uns das
mitzuteilen. Bitte wenden Sie sich an die Kanzlei (gerne außerhalb der Sprechzeiten auf Band
sprechen): Tel. (0351) 215 00 50.

Bericht von der Gemeindereise an den Bodensee September 2024
„Reichenau, grünendes Eiland, wie bist du vor anderen gesegnet,
reich an Schätzen des Wissens und heiligen Sinn der Bewohner.
Reich an des Obstbaums Frucht und schwellender Traube des Weinbergs.“
Emmerich, Mönch von Reichenau, um 850
Im Septemer 2024 war eine große Gruppe aus unserer Gemeinde mit Pfr.i.R. Dietmar Selunka in der Gegend um den Bodensee unterwegs. Hier gibt es einen ausführlichen und informativen Reisebericht von Anka Krüger
Fotorückblick 30 Jahre Wiederweihe
Fotos vom Gemeindefest 7-9. Juni 2024, fortlaufend aktualisiert.

Hier gibt es Bilder vom Fest:
Ein paar Bilder vom KlangStromFestival
Und ein Artikel der DNN (9.5.23) ist hier zu finden: Gelungener Einstand
Kleiner Presserückblick auf unsere Gedenkvesper am 12. Februar:
Neue (musikalische) Blätter
Abschlußgottesdienst der Friedensdekade am Buß- und Bettag 2022
Der diesjährige Gottesdienst zum Buß- und Bettag wurde wie in den vergangenen Jahren zum Abschluss der Ökumenischen Friedensdekade unter dem Motto ZUSAMMEN:HALT von unserer Jungen Gemeinde gestaltet. Diesmal wurde er als Regionalgottsdienst mit unseren Schwestergemeinden gefeiert. Auf Vorschlag des Kirchenvorstandes von Loschwitz wurde die Friedensdekade erstmalig als gemeinsames Projekt im Schwesterkirchverhältnis durchgeführt. Vom 6. bis 16. November fand täglich im Wechsel eine Friedensandacht oder Gottesdienst in den fünf Gemeinden statt. Der Abschlussgottesdienst in Loschwitz war zugleich der Höhepunkt. Von jeder Gemeinde war eine Gruppe mit Pfarrerin und Pfarrern gekommen. Die Kirche war sehr gut gefüllt. Auch Superintendent Nollau war als Visitator anwesend.
Ludwig Lehmann hatte mit seiner jungen Schar – auch Konfirmanden waren dabei – ein lebendiges Programm vorbereitet. Musik, Video, Anspiel, Predigt, „Murmelgruppen“ (da durfte rege gequasselt werden), Lieder und Gebete gehörten dazu. Die Hosterwitzer übergaben zum Schluss an jede Gemeinde symbolisch ein Nagelkreuz, welches an die Zerstörung Coventrys im 2. Weltkrieg erinnert und mit vielen anderen Nagelkreuzgemeinden den Versöhnungsgedanken in die Welt trägt. Mit der Übergabe ist für jede Gemeinde eine Aufgabe verbunden, die die Junge Gemeinde von Hosterwitz am 1. Juli 2023 zum „Sommernachtstraum“ gelöst sehen möchte. Per Los bekam Loschwitz die Aufgabe, ein Lied zum Thema Versöhnung zu verfassen. Findet sich jemand – oder vielleicht ein Team – welches dazu Lust und Kreativität verspürt?

Das war der Martinstag 2022 in Loschwitz
Reformationstag endete der Gottesdienst wieder an der Luther-Linde
Bereits zum fünften Mal standen wir nach der Baumpflanzung 2017 dort .. der Elbhang-
Posaunenchor musizierte – feierlich und beswingt, die Linde wurde diesmal
mit Taufwasser der vorangegangenen Taufen von Gustav und Fabian begossen ..
Und Pfarrer Deckert sprach den Segen für über einhundert anwesende Gottesdienstbesucher,
dazu für angelockte Passanten und Insassen eines roten Busses
der Stadtrundfahrt.
Das Erntedank- und Kirchweihfest 2022 in ein paar Bildern
Erstes Konzert 2022 in unserer Kirche

Noch im Internet zu hören
Osternachtfeier 2021, alternativ an der Friedhofskapelle Loschwitz
Die Osternachtfeier am 4. April 2021 wurde coronabedingt unter freiem Himmel an der Friedhofskapelle abgehalten. Die stimmungsvolle Stunde war gut besucht und wurde stehend bei 1 Grad Minus verbracht und von Vogelgezwitscher begleitet. Auch Bläser des Elbhang-Posaunenchores begrüßten den Ostermorgen und erfreuten die Besucher.

Die vollständige Osternachtfeier 2020 im Film, mit einem aktuellem Vorspann von 2021
Hier geht es zur Osternachtfeier bei Youtube
Ein kleiner Gruß am Karfreitag aus der Loschwitzer Kirche
Der Choral „O Haupt, voll Blut und Wunden“ begleitete uns heute zur Sterbestunde Jesu auf dem Weg von der Kirche zum Friedhof, an verschiedenen Stationen gesungen. Zu Beginn in der Kirche erklang eine Choralbearbeitung von Gottfried August Homilius (1714 – 1785), die wir wiedermal ganz einfach mit dem Handy aufgzeichnet haben.
Kleiner Gruß zum Lichtmeßtag
Zum heutigen Lichtmeßtag erreicht Sie noch ein kleiner Gruß aus unserer Loschwitzer Kirche. Es ist ein einfacher Handy-Live-Mitschnitt aus dem Gottesdienst am vergangenen Sonntag. Es erklingt das Schlussstück des Gottesdienstes, eine Choralbearbeitung über das jubilierende Weihnachtslied „In dulci jubilo“ von Johann Sebastian Bach.

Und an Markus Dose für besondere Kurzfilme, mit dem nun alle, die das mögen, einmal um den Loschwitzer Kirchturm schweben können!
Rückblick auf die Festwoche zur Wiederweihe der Loschwitzer Kirche vor 25 Jahren

